Wenn Kinder spielen und sich bewegen, bedeutet das auch immer, dass sie lernen und wichtige Erfahrungen sammeln. Im Spiel macht das Kind grundlegende Entwicklungen und lernt für das Leben.

1-2 Jahre: Funktionsspiel

Das Kind erprobt seine Funktionsfähigkeit sowie Tätigkeiten und die damit verbundenen Effekte. Durch die Wiederholungen werden neue Fähigkeiten eingeübt. Spielmaterial: Rasseln und Dinge zum Greifen und Reinbeissen, Stofftiere, Mobiles, Beissringe, Holzfiguren.

Ab ca. 1 ½ Jahre: Symbolspiel

Das Kind beginnt zu begreifen, dass ein Gegenstand weiter existiert, wenn dieser nicht sichtbar ist. Dies ermöglicht ihm, fiktive Handlungen zu spielen. Man nennt dieses Spiel auch So-tun-als-ob-Spiel. Die Kinder spielen oft alleine. Die Rolle der Spielgefährten können auch Puppen und Kuscheltiere einnehmen. Diese Spiele sowie Kinderbücher dienen der Verarbeitung von kindlichen Konflikten und Ängsten.

Ab 2 Jahre: Konstruktionsspiel

Das Kind nutzt die Erfahrungen aus dem Funktionsspiel über die Materialbeschaffenheit. Das Kind entwickelt die Fähigkeit, sich Dinge vorzustellen ohne dass diese sichtbar sind. Es lernt zu experimentieren und kann nun einen Gegenstand durch einen anderen ersetzen, z. B. ein Auto durch einen Baustein.

Spielmaterial: einfaches Bau- und Bastelmaterial, Papier, Farbstifte

3-4 Jahre: Rollenspiel

In dieser Spielphase lernt das Kind die sozialen Verhaltensregeln kennen. Es nimmt soziale Rollen ein, meist ahmt es dazu Erwachsene nach und verarbeitet positive und negative Erfahrungen. Typische Spiele sind Mutter-Vater-Kind-Spiele, Spielzeuge auf welchen man sitzt und herumfahren kann, Konstruktionskästen, Holzdörfer, Stall mit Tieren, Doktorspiele, Kasperli, Kochgeschirr, Holzeisenbahn, Puzzles, Puppen, Knetmasse, Kreiden, Fingerfarben, erste Gemeinschaftsspiele, Bilderlottos, Memorys

Tipps

• Zeigen Sie Freude und spenden Sie Lob für die spielerischen Leistungen ihres Kindes
• Geben Sie Anleitung und Hilfe, wenn ihr Kind im Spiel an seine Grenzen stösst
• Stören Sie ihr Kind beim Spielen nicht
• Kündigen Sie das Spielende frühzeitig an, damit ihr Kind nicht abrupt aus seinem Spiel herausgerissen wird
• Überfordern Sie ihr Kind nicht mit zu vielen Spielsachen oder mit solchen, die sich für ältere Kinder eignen

Quelle: Das Elternbuch/ Ein pro juventute Ratgeber für den Familienalltag

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Hinweis für Väter

Väter spielen im Durchschnitt etwas körperbetonter, abenteuerlicher und «verrückter» als Mütter. Solange die Sicherheit gewährleistet ist, entstehen dadurch ganz wichtige Erfahrungsräume, in denen Kinder in der Bewegung und im Körperkontakt zu Anderen selbst entdecken können.